Quelle: HBS
: Digitalisierung
Die Kommission beschreibt erste Ansätze, wie Politik, Gewerkschaften und Betriebe die Digitalisierung in den Dienst von guter Arbeit und einem guten Leben stellen können.
Alle sprechen über Digitalisierung, aber nicht jeder meint damit das Gleiche. Für uns ist Digitalisierung mehr als Industrie 4.0., als 3D-Drucker, selbstfahrende Autos, miteinander kommunizierende Maschinen und Big Data.
Digitalisierung als umfassender Transformationsprozess der alle Akteursebenen herausfordert
Wir verstehen unter Digitalisierung einen umfassenden Transformationsprozess, der in nahezu allen Branchen und in der Gesellschaft insgesamt stattfindet. Der Produktionsweisen, Geschäftsmodelle, Wertschöpfungsketten, Arbeitskulturen und Denkweisen verändert.
Auch wenn sich die Diagnosen über die Auswirkungen der Digitalisierung, zum Beispiel auf die Arbeitskräftenachfrage, erheblich voneinander unterscheiden: Für uns besteht kein Zweifel, dass sich soeben ein epochaler Umbruch vollzieht. Gesetzgeber, Sozialstaat, Sozialpartner, Unternehmen und das Individuum werden vor ganz neue Herausforderungen gestellt.
Digitalisierung muss gestaltet werden
Wir gehen auch davon aus, dass die Digitalisierung kein Phänomen ist, das quasi naturgesetzlich über eine Volkswirtschaft kommt, sondern dass sie gestaltet werden kann – und muss.
Die Kommission „Arbeit der Zukunft“ analysiert die Veränderungsdynamiken, die durch Digitalisierung entstehen; sie fragt nach den Auswirkungen, die sie auf Arbeitsformen, Arbeitszeiten, Einkommen, Qualifizierungsnotwendigkeiten, Gesundheit etc. hat. Und sie fragt, was Digitalisierung für die unterschiedlichen Akteure mit sich bringt. Was sind die Folgen, wenn immer mehr Arbeitsplätze auf Online-Plattformen ausgelagert werden? Was bedeutet es, wenn die „Halbwertzeit“ von Berufsausbildungen immer kürzer wird? Und wie kann es gelingen, die Chancen von mobilem Arbeiten zu nutzen, ohne die völlige Entgrenzung von Arbeit und Leben zu befördern?