zurück

: FAQ

Die wichtigsten Fragen und Antworten rund um die Kommission "Arbeit der Zukunft"

Die Arbeitswelt befindet sich in einem radikalen Wandel. Globalisierung, Digitalisierung, demografischer Wandel, aber auch veränderte Geschlechterrollenbilder und Wertvorstellungen stellen alte Arbeitsstrukturen und Gewissheiten infrage. Errungenschaften der sozialen Marktwirtschaft geraten unter Druck; gleichzeitig eröffnen sich neue Chancen, Freiheiten und Möglichkeiten. Erste Konturen einer Arbeitswelt von morgen zeichnen sich schon ab, aber noch sind nicht alle Weichen gestellt. In dieser Umbruch-Phase hat die Kommission die Veränderungen in der Arbeitswelt vermessen, zentrale Herausforderungen diagnostiziert und Handlungsempfehlungen entwickelt.

Die 34-köpfige Kommission wurde von der Soziologin Prof. Dr. Kerstin Jürgens (Universität Kassel) und Reiner Hoffmann, dem Vorsitzenden des DGB und der Hans-Böckler-Stiftung, geleitet. Expertinnen und Experten aus der Wissenschaft, aus Vorständen und Betriebsräten großer Unternehmen, aus Gewerkschaften und Ministerien trafen in dem Gremium auf Fachleute aus Digital- und Kreativwirtschaft und neuen Medien. Das Zusammenspiel von Forschung und betrieblicher Praxis ermöglichte neue Perspektiven auf aktuelle Entwicklungen.

Die Kommission hat sich mit sieben Themenfeldern beschäftigt: Erwerbstätigkeit, Einkommen, Qualifizierung, Arbeitszeit, Arbeitsorganisation, Migration und Gesellschaft. Jedes Thema hat sie vor dem Hintergrund von vier Veränderungstreibern auf dem Arbeitsmarkt betrachtet: AlterungFeminisierungDigitalisierung und Wertewandel. Ein weiteres wichtiges Querschnittsthema war die Mitbestimmung.

Die Kommission ging davon aus, dass gute, qualifizierte Arbeit auch zukünftig die Quelle unseres Wohlstandes sein wird - und dass Menschen, nicht (nur) Maschinen, unseren Wirtschaftsstandort ausmachen. Die Arbeit der Kommission versteht sich in der Tradition der Humanisierung der Arbeit. Erkenntnisleitend für sie waren fünf Kriterien, die Arbeit - auch in Zukunft - erfüllen soll, nämlich dass sie

  • die materielle Existenz sichert,
  • gesund erhält,
  • zufrieden macht,
  • alle am technischen und ökonomischen Fortschritt teilhaben lässt und
  • den sozialen Frieden in der Demokratie sichert.

Die Kommission will vor allem das Nachdenken in Unternehmen, bei den Tarifpartnern und in der Politik mit Orientierungswissen und konkreten Gestaltungsvorschlägen befruchten. Dazu gehören Fragen wie: Wie können Teilhabe und Mitbestimmung unter den Bedingungen durchlässigerer Betriebsstrukturen und hybrider Wertschöpfungsketten gesichert werden? Wie kann sich Betriebsratsarbeit neu definieren, um stärker junge Menschen zu erreichen? Wie können ein faires Lohnsystem und gesunde Arbeitsbedingungen in Zeiten stetig steigender und ständig neuer (Kompetenz-) Anforderungen gestaltet werden? Wie können eine inklusive Arbeitswelt und Chancengleichheit 4.0 in einer globalisierten Welt aussehen? Gleichzeitig will die Kommission mit einer neuen Perspektive zu der öffentlichen Debatte über die Arbeit der Zukunft beitragen.

Die Kommission wollte gegen die Apokalyptiker und die Propheten vom Ende der Arbeitswelt eine besonnene Analyse und den Willen zur Gestaltung der Aufgaben setzen. Darum beschreibt sie in ihrem Abschlussbericht mit Hilfe von Denkanstößen die Elemente einer Humanisierung der Arbeitswelt 4.0

Die Hans-Böckler-Stiftung hat die Kommission als Initiator ins Leben gerufen. Sie unterstützte deren unabhängige Arbeit mit Infrastruktur, Wissen und Personal. Dafür richtete sie ein wissenschaftliches Sekretariat ein, das die Arbeit der Kommission koordinierte und begleitete. Aus diesem wurde nach der Veröffentlichung des Kommissionsberichts die Forschungsstelle "Arbeit der Zukunft".